

Insektensommer 2024
Vom 2. bis 11. August heißt es wieder Insekten zählen! Melde Deine Ergebnisse per Insektensommer-App oder per Onlineformular auf NABU.de und gewinne mit ein bisschen Glück tolle Preise. Mehr Infos unter www.insektensommer.de.
Alle Publikationen findest du hier oder in unserer Insektensommer-Kategorie:
Die Angst vor Insekten ist unbegründet
Insekten gibt es in vielfältigen Formen und Farben, die einen sind eher unscheinbar, die anderen kommen mit prächtigen Mustern daher. Wer jetzt gerade daran denkt, wie sich die kleinen Krabbeltiere bei sommerlichen Temperaturen über das leckere Grillfleisch und den süßen Kuchen hermachen werden, seufzt garantiert genervt.
Die Sechsbeiner sind bei den meisten Menschen eher unbeliebt und rufen Ekel hervor. Sobald es anfängt neben dem Gesicht zu summen, ergreift so manch einer voller Panik die Flucht.
"Insekten leisten einen beeindruckenden Beitrag zu unserer Umwelt. Wie heißt es so schön: die fleißige Biene!"


Marienkäfer sind Nützlinge. Sie fressen liebend gerne Blattläuse und andere Schädlinge.


Insektensterben ist kein Mythos
Allerdings lässt sich das dramatische Insektensterben nicht leugnen, Wissenschaftler bestätigen, dass die Insektenwelt vor vielen Hürden steht. Wusstest du, dass bei den Fluginsekten über 75 % weniger Biomasse existiert? Das hat eine 27 Jahre lange Untersuchung von Schutzgebieten gezeigt.
Von diesen Rückgängen sind beispielsweise Artengruppen wie Schmetterlinge, Nachtfalter und Wildbienen betroffen. Von den Insektenarten auf der Roten Liste sind über 25 % mindestens bestandgefährdet, ein großer Teil sogar schon ausgestorben. Diesen flächendeckenden „Trend“ müssen wir entgegenwirken!




Durch die Sammlung von Nektar und Pollen gewährleisten sie die Bestäubung und den Fortbestand von 90 % aller Pflanzenarten auf der ganzen Welt. Folglich sorgen sie für einen Großteil der menschlichen und tierischen Nahrung.
Wie wir Insekten schützen können und warum sie so wichtig sind:
Wenn wir vom Gleichgewicht unserer Ökosysteme reden, dürfen Insekten nicht fehlen. Sie bevölkern seit 400 Millionen Jahren unsere Erde. Die Sechsbeiner zählen mehr als eine Million Arten und sind damit die artenreichste Tierklasse. Schätzungen zufolge sind es alleine in Deutschland über 33.000 Arten. Seit mehreren Jahrzehnten gehen die Bestände allerdings deutlich zurück.
Verzichten können wir auf die Insektenwelt keineswegs, da das Funktionieren fast aller Ökosysteme von ihnen abhängig ist. Für Mensch und Natur sind die Krabbeltiere unerlässlich. Insekten haben verschiedene Aufgaben: bestäuben, regulieren, verwerten und Nahrung liefern. Auch die Fruchtbarkeit unserer Böden ist von ihnen abhängig, da sie für die Remineralisierung organischer Stoffe zuständig sind.
Außerdem verhindern sie die Ausbreitung schädlicher Insekten in der Land- und Forstwirtschaft. So stehen beispielsweise bei Florfliegen pro Entwicklungsphase bis zu 500 Blattläuse oder Milben auf dem Speiseplan. Zusätzlich dienen sie selbst für verschiedene Tierklassen als Nahrungsquelle.
Warum sind Insekten gefährdet? Was schadet unseren Insekten am meisten?
Der weltweite drastische Einbruch unserer Insektenpopulation wird von zahlreichen Studien belegt. Die Gründe für die sinkende Anzahl sind vielfältig. Insbesondere die intensive Landwirtschaft ist auf den erschreckenden Zustand zurückzuführen. Mehr als die Hälfte der Landesfläche wird für die Landwirtschaft genutzt. Dadurch werden die Lebensräume unserer Insekten knapper, ebenso wie ihr Nahrungsangebot.
Der Bau von Infrastruktur, Wohngebieten und Gewerbeflächen wirkt sich zusätzlich negativ aus. Bei Neubauten sollte daher dringend darauf geachtet werden die Umwelt mit einzubeziehen, so können beispielsweise tierfreundliche Bepflanzungen und Insektenhotels integriert werden.
Pestizide, die unter anderem bei der Landwirtschaft zum Einsatz kommen, zerstören wichtige Nahrungsquellen, Überwinterungsquartiere und Nistplätze. Die Landschaften werden zunehmend eintönig, die Pflanzenvielfalt aufgrund von Überdüngung und fehlenden Strukturen wie Feldgehölze minimiert. Die Folge: Lebensräume und Nahrungshabitate werden entzogen.


Insektenfreundliche Vegetation - Fehlanzeige


Ein Meer aus Blüten ist ein Garant für einen insektenfreundlichen Garten
Wie stoppen wir das Insektensterben?
Du kannst den Sechsbeinern Unterstützung bieten, indem du ihnen mit deinem Balkon oder Garten einen wertvollen Lebensraum bietest. Vermeide hierbei unbedingt den Einsatz von Pestiziden und greife auf einen bunten Mix an heimischen Pflanzenarten zurück.
Je mehr Vielfalt die Insekten in deinem Außenbereich antreffen, desto mehr Arten wirst du anlocken, da jede Insektenart andere Futtervorlieben hat. Die Krabbeltiere nutzen verschiedene Teile der Pflanzen. Auch Stängel und Blätter finden Verwendung, sie werden beim Nestbau eingesetzt und von Raupen vertilgt.
Bei der Bepflanzung solltest du auf Wildblumenmischungen setzen, sie enthalten unterschiedliche Pflanzenarten und stellen den Insekten ein blütenreiches Buffet zur Verfügung. Als Ergänzung kannst du dir Lehm, Löss oder Ton besorgen und das Material an einem geeigneten Platz anbringen. Für den Nestbau ist es nämlich eines der wichtigsten Materialien.
Tipp #1 - Eine sichere Wasserstelle für Insekten


Deine Insekten benötigen Wasser nicht nur zum Trinken, sondern auch für den Nestbau. Eine Insektentränke ist mit wenigen Handgriffen gemacht, du benötigst lediglich:
- Eine Vogeltränke oder flache Schale
- Steine
- Moos
- Wasser
Verteile die Steine gut in der Schale und fülle diese dann mit Wasser auf, sodass deine Steine mindestens halb bedeckt sind. Lege das Moos am Rand entlang und zwischen den Steinen, damit die Insekten ausreichend Flächen zur Verfügung haben, um gefahrlos an das Wasser zu gelangen.
! Das Wasser sollte regelmäßig ausgetauscht werden, um die Bildung von Krankheitserregern zu verhindern !
Tipp #2 - Wie sinnvoll ist ein Insektenhotel?


Landschaften und Außenbereiche wie Gärten oder Balkone bieten Insekten nur noch selten die Bedingungen, die sie für den Nestbau brauchen. Neben einer insektenfreundlichen Bepflanzung solltest du daher auch Nisthilfen integrieren.
Ein Insektenhotel bietet den Tieren einen Nistplatz, Rückzugsort und Überwinterungsquartier. Was sollte beim Kauf von Insektenhotels beachtet werden?
- FSC-zertifiziertes Holz
- Unbehandeltes Material
- Bohrungen mit unterschiedlichen Durchmessern, um verschiedene Arten zu beherbergen
- Keine scharfen Kanten und keine Reste von Sägemehl o.ä.
Tipp #3 - Insektenfreundliche Pflanzen für den Balkon und Garten
Insektenfreundliche Pflanzen sind das A und O wenn es um die Unterstützung deiner sechsbeinigen Lieblinge geht. Wusstest du, dass Küchenkräuter bei ihnen genauso beliebt sind, wie bei dir? Auf dem Speiseplan stehen: Bohnenkraut, Majoran, Oregano, Schnittlauch, Thymian, Lavendel, Pfefferminze, Zitronenmelisse und Salbei.
Das leckere Buffet kannst du zusätzlich mit Pflanzen wie: Him- und Brombeeren, Heckenkirsche, Fingerstrauch, Liguster, Wildrosen und Weigelien. Reichlich Nektar und Pollen bieten: Wasserdost, Katzenminze, Sonnen- und Witwenblumen, Rittersporn, Malven, Lupinen, Sonnen- und Fingerhut. Gibt es in deinem Außenbereich auch ein farbenprächtiges Meer aus Blüten für Insekten?

